Appetit

Eher Begehren als Bedürfnis. Lust auf Geschmack, auf Geruch, auf Erinnerungen, überraschende Assoziationen. Die Augen sind eingeladen, mitzuessen.

„Appetit ist nicht Hunger. Das ist nicht dasselbe.“

Wenzel Büchold, Inhaber und Küchenchef (Appetizentriker)

Kurz

Küche ohne Klischees. Vegetarisch inspiriert. Kein Fleisch aber viel Fisch. Wahrscheinlich das einzige pescetarische Restaurant in Berlin. Strikt regional. Wenige unverzichtbare Ausnahmen. Null Convenience-Produkte, Zusatzstoffe, Chemikalien. Prinzipiell selbst zubereitet: Saucen, Fonds, Kräutermischungen oder Butter.

Die Pistazie ist das Lieblingsprodukt im „Aufwind“. Wie ein Maskottchen. Der heimliche Kern der Speisekarte.

Wo & Wer

Restaurant Aufwind Windscheidstraße 31 (vorher Alt-Luxemburg)

Wenzel Büchold. Inhaber und Küchenchef

Appetit II

Appetizentrisch heißt, radikal vom Appetit her zu kochen. So hat es Wenzel Büchold mal zu beschreiben versucht. Auf die Intuition vertrauend. In der Spannung, aus Erfahrung und Experiment.

Wein

Suchen. Finden. Weiter suchen. Deutschland ist das Kraftzentrum der Weinkarte mit 120 Positionen. Sommelier Niklas Voßgätter schenkt nur aus, was er persönlich kennt und schätzt. Und erzählt dabei Geschichten von den Menschen, die den Wein machen.

Appetit III

Geht das? Spitzenküche ohne Philosophie-Püree auf Sinn-Sauce? Wie viele Referate kann ein Gourmet vertragen?

Libelle

Wenzel Büchold lehnt es ab, die Libelle im Logo zu erklären.

„Die Libelle, die sitzt da und man kann sie nicht essen.“

Aufwind

Der Name ist ein Geschenk an die Mutter, die immer gewusst hat, dass ihr Sohn ein Koch ist. Ein Dankeschön, weil sie schließlich die Inneneinrichtung für das Restaurant entworfen hat. „Aufwind“ hieß ihre Band in Ost-Berlin. Wenzel Büchold war zwei, als die beiden 1985 dort weggegangen sind.

Sein Kinderbett hatte in ihrer Prenzlauer Berg Mini-Wohnung in der Küche gestanden. Hat es da angefangen? Jedenfalls kocht er, solange er denken kann. Verbindet damit das Gute im Leben. Der Rest ist schnell erzählt. Diagnose hochbegabt. Schule war kein Spaß. Dann Kunstschmied, Pizza-Auslieferer, Tischler, Modedesigner. BWL irgendwann studiert. Koch gelernt. In vielen Küchen – bodenständig, exotisch bis renommiert – an dem Traum vom eigenen Restaurant gearbeitet.